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Gegebenheiten und Grenzen überwinden

Sind wir in Streit mit der Welt und anderen Menschen, liegt ein Bedürfnis dahinter, für dessen Erfüllung uns andere verantwortlich scheinen.

Die ersten 20 Jahre des Lebens sind wir abhängig davon, daß andere (primär die Eltern) unsere Bedürfnisse erkennen und befriedigen. Viele Menschen behalten dieses Verhältnis zu den Mitmenschen lebenslang bei. Das führt - bei nun grundsätzlich möglicher Unabhängigkeit - zum Konflikt zwischen Bindungsbedürfnis und Autonomie, die gleichwertig, aber polar sind. Dieser eigentlich innere Konflikt wird dann aber meist über außen zu lösen versucht: man fühlt sich nicht gesehen, nicht verstanden, verkannt...

Entwicklung vollzieht sich im Rahmen verantwortbarer Handlungen, also aus einem Überschauen der Zusammenhänge heraus. Wütende Bevormundung oder resignierte Nachlässigkeit sind Ausdruck einer Überforderung. Klagen über das Verhalten anderer und Schuldzuweisungen sind Ausdruck mangelnder Selbstfürsorge. Die Möglichkeit und implizite Aufgabe einer kreativen Ausgestaltung des eigenen Lebensfeldes - sich unabhängig machend von den Gegebenheiten und dessen Begrenzungen letztlich überwindend - bleibt unerkannt.